Einsatz in der 18. Vorpostenflottille und Verleihung der Ehrentafelspange der Kriegsmarine

Heute geht es um einen kleinen, aber ausgesprochen interessanten Nachlass, der eher zufällig bei einer Haushaltsauflösung in Kiel auftauchte. Solche Funde gibt es selten – und wenn sie dann noch mit einer der ungewöhnlichsten Auszeichnungen der Kriegsmarine verbunden sind, lohnt sich ein genauerer Blick.

Im Nachlass von Oberleutnant zur See Werner P. befand sich sein Kriegsmarine-Soldbuch mit allen relevanten Einträgen. Diese dokumentieren seinen Dienst bei der 18. Vorpostenflottille sowie an Bord des Sicherungs- und Minensuchfahrzeugs M 364 (GSMA). Nach dem Krieg war dieses Schiff u. a. im Auftrag der Briten mit Munitionsräumung beschäftigt. In seinem Soldbuch sind diese Auszeichnungen ordnungsgemäß eingetragen:

Im Soldbuch sind folgende Auszeichnungen verzeichnet:

  • Eisernes Kreuz II. Klasse

  • Eisernes Kreuz I. Klasse

  • Minensuchabzeichen

  • Verwundetenabzeichen

  • Marinefrontspange

  • Ehrentafelspange der Kriegsmarine (Verleihung: 31. Januar 1945)

Sein Soldbuch vermerkt zudem Dienstzeiten bis Ende 1946 – typisch für Marineangehörige, die nach Kriegsende in der Minenräum- und Sicherungstätigkeit weiter eingesetzt wurden.

Ein besonders interessanter Punkt ist die Verleihung der Ehrentafelspange der Kriegsmarine am 31. Januar 1945, wie im Nachlass vermerkt. Die Ehrentafelspange wurde offiziell erst 1944 gestiftet – und laut Literatur sind nur etwa 29 Verleihungen bekannt.
In den bekannten Trägerlisten taucht sein Name zwar nicht auf – was bei späten, maritimen Verleihungen nicht ungewöhnlich ist – doch die Einträge im Soldbuch machen die Angabe nachvollziehbar und historisch plausibel.

Die 18. Vorpostenflottille, der er angehörte, war seit ihrer Aufstellung im Juli 1940 im Sicherungs- und Geleitdienst tätig – zunächst im Ärmelkanal, später im nordischen Raum. Vorpostenfahrzeuge wirkten oft weniger spektakulär als große Kriegsschiffe, leisteten aber im Alltag harte und gefährliche Arbeit: Minenräumen, Küsten- und Feindaufklärung, Sicherung von Konvois in zunehmend gefährlichen Gewässern.

Des Weiteren sind im Nachlass Auszeichnungen vorhanden, bei denen die Hoheitszeichen (HK) unsichtbar gemacht wurden, damit sie bei der GSMA weiter getragen werden konnten – ein Hinweis auf den pragmatischen Übergang vom Krieg zur Nachkriegszeit.


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