Alte Koppelschlösser – Bodenfunde und Lagergeschichte

In den 1970er-Jahren wurden nach dem Pflügen eines Ackers mehrere alte Koppelschlösser entdeckt. Auf diesem Gelände hatte sich zuvor ein Gefangenenlager (POW-Camp) bzw. eine Entlassungsschleuse befunden. Über viele Jahre hinweg kamen beim Steinesuchen immer wieder Kriegsüberbleibsel zum Vorschein – darunter Uniformteile, Koppelschlösser und Abzeichen.

In den britischen Lagern war es in der ersten Zeit noch erlaubt, Orden, Ehrenzeichen und Koppelschlösser zu tragen, sofern das Hakenkreuz entfernt war. Für viele ehemalige Soldaten bedeutete dies ein Stück verbliebener Identität in einer Phase der Unsicherheit. Erst bei der Entlassung mussten sie jedoch alles abgeben, was auch nur annähernd an Uniformierung erinnerte – vom Knopf bis zum Koppelschloss. Nur die wenigsten konnten damals persönliche Stücke aus den Lagern hinausschmuggeln. Vieles wurde deshalb kurzerhand vergraben oder versteckt, um es der Abgabe zu entziehen.

Heute tauchen bei Bodenfunden auf ehemaligen Lagerflächen noch immer einzelne Relikte auf. Sie sind stille Zeugnisse einer Zeit, in der der Krieg zwar zu Ende war, die sichtbaren Symbole der militärischen Vergangenheit aber Schritt für Schritt verschwanden. Was vom Krieg übrig blieb, liegt noch heute unscheinbar im Erdreich verborgen….