III. Teil: Schwerer Kreuzer Prinz Eugen in Farbe
Seltenes Farbfoto von Gerhard Garms auf der Prinz Eugen beim Kanaldurchbruch 1942
Der militärische Fotonachlass von Gerhard Garms (1916–1998) enthält zahlreiche Aufnahmen aus seiner Tätigkeit als Bildberichterstatter der Propagandakompanien im Zweiten Weltkrieg. Eine Aufnahme sticht dabei besonders hervor: ein Farbfoto, das Garms während des Kanaldurchbruchs („Unternehmen Cerberus“, Februar 1942) an Bord des Schweren Kreuzers Prinz Eugen zeigt.
Farbfilm als seltenes Medium im Krieg
Farbaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg sind bis heute eine Seltenheit. Während die Frontberichterstattung fast ausschließlich in Schwarzweiß stattfand, griff Garms in diesem Moment auf Farbmaterial zurück. Damit hielt er ein Stück Zeitgeschichte fest, das in seiner visuellen Intensität für damalige Verhältnisse außergewöhnlich war.
Die Tarnbemalung der Prinz Eugen
Ein bemerkenswertes Detail dieser Aufnahme ist die zu dieser Zeit geführte Tarnbemalung des Schiffes. Die Prinz Eugen trug während des Kanaldurchbruchs einen hell-beigen Grundanstrich mit markanten roten Tarnflächen. Diese Farbgebung sollte die Silhouette des Kreuzers verändern und feindliche Beobachter auf Distanz täuschen. Gerade durch die Farbaufnahme von Garms ist dieses Tarnschema deutlich sichtbar – ein Aspekt, der auf Schwarzweißbildern fast vollständig verloren geht.
Historische Bedeutung
Das Farbfoto dokumentiert nicht nur die Anwesenheit von Gerhard Garms als PK-Bildberichterstatter, sondern liefert auch einen seltenen Einblick in die Farbgestaltung und Tarnstrategien der Kriegsmarine im Jahr 1942. Es unterstreicht die besondere Stellung des Garms-Nachlasses, in dem sich Bildmaterial findet, das in dieser Form nur äußerst selten überliefert ist.
Provenienz
Der gesamte militärische Fotonachlass mit den Kriegszeit-Fotos wurde nach Garms’ Tod von seiner Witwe gemäß seinem ausdrücklichen Wunsch an Thomas Huss übergeben. Damit ist die Herkunft der Aufnahme klar dokumentiert.
➡️ Teil I zum Thema Stapellauf der Prinz Eugen ist hier zu finden:
Der Stapellauf der „Prinz Eugen“ – Glanz und Katastrophe in Kiel