Kaiserliche Marine-Offiziermütze Alfred von Glasenapp U-Boot Kommandant U-91

Vor einiger Zeit konnte ich einen Kaiserlichen Marine-Offiziersdolch und seine Mütze erwerben, der einst Alfred von Glasenapp gehörte – U-Boot-Kommandant im Ersten Weltkrieg. Dolch und Mütze stammt direkt aus Familienbesitz.

Zur Person und Laufbahn
Alfred von Glasenapp wurde 1882 in Oels (Niederschlesien) geboren und entstammte einem alten preußischen Adelsgeschlecht. Während des Ersten Weltkriegs übernahm er das Kommando über die U-Boote SM U-80 und SM U-91. Unter seiner Führung gelangen mehrere erfolgreiche Unternehmungen gegen die alliierte Handelsschifffahrt, bei denen Schiffe versenkt und Nachschublinien gestört wurden.
Nach dem Krieg arbeitete Glasenapp als Direktor eines Sägewerks in Johannisburg (Ostpreußen). Ende der 1930er-Jahre kehrte er als Fregattenkapitän in den aktiven Dienst zurück, bevor er 1940 endgültig ausschied. Er verstarb 1958.

SM U-91 – Das U-Boot des Alfred von Glasenapp

SM U-91 gehörte zum Typ U 87, einer Klasse von Flotten-U-Booten der Kaiserlichen Marine. Gebaut auf der Kaiserlichen Werft in Danzig, lief es am 14. April 1917 vom Stapel und wurde noch im selben Jahr, am 17. September, in Dienst gestellt.

Von diesem Tag an übernahm Kapitänleutnant Alfred von Glasenapp das Kommando – und führte das Boot bis zum letzten Tag des Krieges, dem 11. November 1918. Unter seiner Führung lief U-91 insgesamt acht Feindfahrten. Das Ergebnis: 37 versenkte Handelsschiffe mit einer Gesamttonnage von über 83.000 BRT sowie zwei beschädigte Schiffe mit fast 12.000 BRT. Für die damalige U-Boot-Waffe war das eine beachtliche Bilanz.

Doch mit dem Kriegsende endete auch die Geschichte von SM U-91. Am 26. November 1918 wurde es an Frankreich übergeben. Drei Jahre später, im Juli 1921, erfolgte der Abbruch im Hafen von Brest.

Ein ungewöhnlicher Matrose – Hund „Lotte“
Während seiner Zeit als Kommandant wurde Glasenapp von einem ungewöhnlichen Besatzungsmitglied begleitet: einer Hündin namens Lotte. Sie war nicht nur Maskottchen, sondern soll die Mannschaft auch in angespannten Momenten aufgemuntert haben. Die Geschichte von „Lotte, dem U-Boot-Hund“ verbreitete sich nach dem Krieg und verlieh Glasenapp einen besonderen Ruf – ein kleines Stück Menschlichkeit im Maschinenraum des Krieges.