Seltenes Foto: U-Boot-Kommandant Hans Oskar Wutsdorff (UB 124)
Dieses originale Foto zeigt Hans Oskar Wutsdorff, Offizier der Kaiserlichen Marine und Kommandant des U-Bootes UB 124 im Ersten Weltkrieg.
Das Bild ist im Postkartenformat erhalten und trägt eine handschriftliche Unterschrift sowie eine persönliche Widmung. Solche signierten Porträtaufnahmen wurden meist nur im engen Freundes- oder Kameradenkreis verteilt und sind heute entsprechend schwer zu finden. https://german-historica.de/foto-offizier-kaiserliche-marine-hans-oskar-wutsdorff-u-boot-kommandant-ub-124/
Der Kommandant
Hans Oskar Wutsdorff wurde am 29. November 1890 in Berlin geboren und trat 1909 in die Kaiserliche Marine ein. Nach der üblichen Offiziersausbildung und mehreren Beförderungen übernahm er im Frühjahr 1918 das Kommando über UB 124.
Er überlebte den Ersten Weltkrieg, geriet 1918 in britische Gefangenschaft und diente später noch als Ergänzungsoffizier. Wutsdorff verstarb am 25. Januar 1962 in Bad Schwartau.
UB 124 – Ein modernes, aber spät eingesetztes Boot
UB 124 gehörte zur UB-III-Klasse und war technisch auf dem neuesten Stand:
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Indienststellung: 22. April 1918
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Verdrängung: 512 t (über Wasser), 643 t (unter Wasser)
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Bewaffnung: zehn Torpedorohre, eine 8,8-cm-Deckkanone
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Besatzung: rund 34 Mann
Durch die späte Fertigstellung kam das Boot nur noch zu einer einzigen kurzen Einsatzfahrt.
Der einzige, aber spektakuläre Erfolg
Am 20. Juli 1918 erzielte UB 124 unter Wutsdorff seinen einzigen dokumentierten Erfolg: die Versenkung des britischen Passagierdampfers RMS Justicia.
Untergang und Kriegsgefangenschaft
Noch am selben Tag wurde UB 124 im St. George’s-Kanal von britischen Kriegsschiffen, darunter HMS Marne, HMS Milbrook und HMS Pigeon, sowie mehreren Patrouillenbooten gestellt. Nach massiven Wasserbombenangriffen sank das Boot.
Ein Teil der Besatzung, darunter Kommandant Wutsdorff, überlebte und geriet in britische Gefangenschaft. Damit endete die kurze Einsatzgeschichte des U-Bootes.